Beschreibung
Was passiert, wenn europäischer Realismus auf afrikanische Mythen trifft? Der Band untersucht, wie Theodor Fontane in seinen Werken Vorstellungen von Fluch, Aberglauben, Heilkunst und sozialen Ordnungsvorstellungen gestaltet – und kontrastiert diese mit literarischen Perspektiven schwarzafrikanischer Autor:innen der Moderne.
Im Zentrum steht das Spannungsverhältnis zwischen rational-wissenschaftlicher Welterklärung und spirituell-magischen Deutungsmodellen. Theodor Fontane rückt in seinen Romanen medizinische Autoritäten, ärztliche Diagnosen und naturwissenschaftlich geprägte Weltbilder in den Fokus, während afrikanische Texte oft Naturheiler, Ahnenkult, Hexenglaube und kollektive Mythen in den Mittelpunkt stellen.
Die vergleichende Analyse zeigt nicht nur kulturelle Differenzen in der Darstellung von Krankheit, Heilung, Schuld und Macht, sondern auch überraschende Parallelen in den Erzählstrategien. Dabei werden die Deutungs- und Wirklichkeitskonzepte bei Theodor Fontane ebenso systematisch offengelegt wie in den Texten des globalen Südens.
Diese Publikation richtet sich an Literatur- und Kulturwissenschaftler:innen sowie an alle, die sich für interkulturellen Vergleich, Postkolonialismus, Theodor Fontane-Forschung und afrikanische Gegenwartsliteratur interessieren.