Beschreibung
Die Einführung der elektronischen Fußfessel wird seit Jahren kontrovers diskutiert – insbesondere im Zusammenhang mit der Überwachung von Straftätern und dem Spannungsfeld zwischen Sicherheitsinteressen der Allgemeinheit und den Grundrechten des Einzelnen. Die Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft hat dieses aktuelle Thema aufgegriffen und einen Aufsatzwettbewerb für Studierende ausgeschrieben. Ziel war es, verschiedene Facetten der elektronischen Überwachung wissenschaftlich zu beleuchten und kritisch zu hinterfragen, wie die Erfahrungen aus dem hessischen Modellprojekt zeigen: Dort sind seit mehr als einem Jahrzehnt täglich zahlreiche elektronische Fußfesseln im Einsatz, die ein hohes Maß an Kontrolle ermöglichen, aber auch grundrechtliche Fragestellungen aufwerfen.
Im vorliegenden Band werden die von einer fachkundigen Jury ausgezeichneten Beiträge der Preisträgerinnen und Preisträger Sarah Sophie Dittmann, Benjamin Beck und Katharina Nowak veröffentlicht. Die Beiträge widmen sich unter anderem der Frage, wie sich der Einsatz der Fußfessel auf den Jugendstrafvollzug in Hessen auswirkt, welche verfassungsrechtlichen Vorgaben dabei zu beachten sind und inwieweit Maßnahmen wie die elektronische Aufenthaltsüberwachung tatsächlich als Alternative zum Freiheitsentzug taugen. Thematisiert werden auch die Voraussetzungen und Grenzen solcher Überwachungsmaßnahmen, insbesondere bei straffällig gewordenen Menschen mit Suchtproblematik, sowie die praktische Umsetzung von technischen Kontrollmöglichkeiten im Alltag.
Der Band ist nicht nur eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den rechtlichen und praktischen Herausforderungen der elektronischen Fußfessel, sondern bietet zugleich einen Einblick in die aktuelle kriminalpolitische Diskussion.