Beschreibung
Der zehnte Band der Schriftenreihe der Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft widmet sich einem der aktuellsten und gesellschaftlich meistdiskutierten Themen des öffentlichen Rechts: der Reform des Asylrechts in Deutschland. Ausgangspunkt ist ein bundesweiter studentischer Aufsatzwettbewerb, in dessen Rahmen zahlreiche Beiträge eingereicht wurden. Die besten Arbeiten wurden von einer Fachjury, bestehend unter anderem aus Prof. Dr. Roland Fritz, Präsident a. D. des Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main, und Dr. Stefan Fuhrmann, Leitender Magistratsdirektor der Stadt Frankfurt am Main, für die Veröffentlichung ausgewählt.
Die Autorinnen und Autoren setzen sich auf juristisch hohem Niveau mit unterschiedlichen Aspekten des geltenden Asylrechts auseinander und unterbreiten konkrete Reformvorschläge. Thematisiert werden unter anderem das Dublin-System, das Konzept sicherer Herkunftsstaaten, das Kirchenasyl, die Einführung humanitärer Visa und rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der Rückführung abgelehnter Asylbewerber. Darüber hinaus werden Grundsatzfragen zu europäischen Zuständigkeiten, zum Schutz vor Zurückweisung sowie zum Spannungsverhältnis zwischen staatlicher Migrationskontrolle und individuellen Schutzansprüchen behandelt.
Die Beiträge zeigen, wie komplex die rechtliche Ausgestaltung von Flucht und Migration in einem föderalen, internationalen und menschenrechtlich gebundenen Rechtsrahmen ist. Zugleich werden praxisnahe Ansätze zur Verbesserung der Verfahren und zur Vereinbarkeit von Effizienz und Humanität im Asylsystem entwickelt. Der Band bietet damit nicht nur eine fundierte Analyse des Status quo, sondern liefert auch konkrete Impulse für eine Weiterentwicklung des deutschen und europäischen Asylrechts.
Mit einem Umfang von 306 Seiten richtet sich das Werk an Studierende, Praktikerinnen und Praktiker im Migrations- und Verwaltungsrecht sowie an alle, die sich mit den rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Dimensionen des Asylrechts befassen. Die Veröffentlichung dokumentiert eindrucksvoll, wie engagiert und differenziert sich der juristische Nachwuchs mit einem hochaktuellen Thema auseinandersetzt.