Beschreibung
Der fünfte Band der Schriftenreihe der Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft befasst sich mit dem Verhältnis von gerichtlicher Kontrolle und dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach Information. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Justiz ihrer Kontrollfunktion nachkommen kann und soll, wenn gleichzeitig der Anspruch auf Transparenz und öffentliche Teilhabe an Gerichtsverfahren wächst. Die Autorinnen und Autoren analysieren die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieses Spannungsfeldes, untersuchen aktuelle Entwicklungen in der Rechtsprechung und beleuchten die Herausforderungen, die sich aus einer verstärkten Öffentlichkeitsorientierung der Justiz ergeben.
Die im Band veröffentlichten Beiträge sind aus einem bundesweiten studentischen Aufsatzwettbewerb hervorgegangen. Aus über fünfzig eingereichten Arbeiten wurden die vier prämierten Texte von Prof. Dr. Dr. h.c. Ulfried Neumann, Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie sowie Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, ausgewählt.
Das Werk legt einen besonderen Fokus auf die Rolle der Medien als Vermittler zwischen Gerichten und Gesellschaft. Es diskutiert, inwieweit eine aktive Informationspolitik der Justiz möglich und sinnvoll ist, ohne das Prinzip der richterlichen Unabhängigkeit oder den Schutz von Persönlichkeitsrechten zu gefährden. Die Beiträge setzen sich kritisch mit der Frage auseinander, wie Gerichte Transparenz schaffen können, ohne dabei zentrale Verfahrensgrundsätze und den Schutz von Verfahrensbeteiligten zu kompromittieren.
Mit einer Mischung aus rechtswissenschaftlicher Analyse, medienethischen Überlegungen und Beispielen aus der gerichtlichen Praxis richtet sich der Band an Juristinnen und Juristen, Medienschaffende sowie alle, die an Fragen von Justiztransparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung interessiert sind. Das Werk leistet einen differenzierten Beitrag zur aktuellen Debatte über die Balance zwischen Informationsinteresse, Rechtsschutz und der Wahrung rechtsstaatlicher Prinzipien in einer offenen Gesellschaft.