Maria Montessori und Emmi Pikler in Theorie und Praxis SIEVERSMEDIEN 967

Maria Montessori und Emmi Pikler in Theorie und Praxis

Welche Konzepte fördern frühkindliche Selbstständigkeit und Konzentration nachhaltig? Die Erziehungsansätze von Maria Montessori und Emmi Pikler bieten darauf bis heute überzeugende Antworten. In ihrer wissenschaftlichen Untersuchung führt Angelika Steinschulte nicht nur fundiert in die Theorien und Biographien der beiden Pädagoginnen ein, sondern prüft deren Umsetzung in der Praxis anhand eigener Beobachtungen in einer Montessori-Kinderkrippe. Die Arbeit zeigt, wie sich eine vorbereitete Umgebung und respektvolle Begleitung positiv auf die Eigeninitiative von Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren auswirken – und stellt die Konzepte in den Kontext aktueller entwicklungspsychologischer Forschung.

zum Artikel

SHRA | Zehn Jahre studentischer Aufsatzwettbewerb: Eine juristische Bilanz

Seit zehn Jahren fördert die Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit aktuellen rechtlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen durch jährlich ausgeschriebene studentische Aufsatzwettbewerbe. Im Zentrum stehen dabei Themen von hoher praktischer und grundsätzlicher Bedeutung – etwa die Ausgestaltung der Juristenausbildung, Fragen der inneren Sicherheit, der Umgang mit digitalen Technologien im Rechtswesen oder der Schutz von Grund- und Freiheitsrechten in Zeiten politischer und sozialer Umbrüche. Die Wettbewerbsbeiträge zeichnen sich durch eigenständige Argumentation, kritische Reflexion und eine enge Verbindung zwischen Rechtsprechung, Gesetzgebung und gesellschaftlichem Wandel aus. Eine Auswahl der besten Beiträge aus zehn Jahren erscheint nun gebündelt in der Jubiläumsausgabe der Schriftenreihe.

zum Artikel

Fotos von der Preisverleihung Seite 1 Bild 0002

Internetkriminalität auf dem Vormarsch – Wie anpassungsfähig ist das Strafgesetzbuch?

Internetkriminalität stellt eine der dynamischsten Herausforderungen für das moderne Strafrecht dar. Technologische Entwicklungen wie verschlüsselte Kommunikation, dezentrale Netzwerke, Botnetze oder Formen des Identitätsdiebstahls schaffen neue Tatgelegenheiten, die oft über nationale Grenzen hinauswirken. Während das deutsche Strafgesetzbuch mit Vorschriften wie §§ 202a–c, 263a oder 303a StGB erste Grundlagen für die Bekämpfung digitaler Delikte bietet, wird zunehmend diskutiert, ob diese Regelungen noch ausreichen, um der Komplexität und Geschwindigkeit technischer Entwicklungen gerecht zu werden. Zentrale Fragen betreffen unter anderem die Effektivität bestehender Strafnormen, die Erfassung neuer Deliktsformen, die Grenzen staatlicher Eingriffe in digitale Kommunikationsräume sowie die Vereinbarkeit erweiterter Ermittlungsbefugnisse mit datenschutz- und grundrechtlichen Vorgaben. Die Debatte um ein „Update“ des Strafrechts reflektiert somit nicht nur technische und juristische Herausforderungen, sondern auch die Grundsatzfrage nach dem Verhältnis von Freiheit und Sicherheit in der digitalen Gesellschaft.

zum Artikel

D1000008

Bilderberg-Konferenz 2015: Zwischen öffentlicher Kritik und wissenschaftlicher Aufklärung

Die Bilderberg-Konferenz 2015 sorgte für ein beispielloses mediales und gesellschaftliches Echo. Trotz offizieller Transparenzbekundungen blieb der konkrete Inhalt der Sitzungen im Verborgenen. Gleichzeitig etablierte sich mit der Studie von Björn Wendt erstmals eine fundierte soziologische Auseinandersetzung mit der Machtstruktur der Bilderberg-Gruppe. Der Artikel beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen öffentlicher Kritik, wissenschaftlicher Analyse und elitären Entscheidungszirkeln im Kontext transnationaler Netzwerke.

zum Artikel

Virtuelles Lernen und Lehren am Beispiel des Museumsprojekts VIAMUS SIEVERSMEDIEN 987

Virtuelles Lernen und Lehren am Beispiel des Museumsprojekts VIAMUS

Die Digitalisierung von Bildungsprozessen wirft grundlegende Fragen nach der Übertragbarkeit klassischer Lehr- und Lernkonzepte in virtuelle Räume auf. Dabei stehen didaktische Strukturen, mediale Vermittlungsformen und die Rolle von Interaktivität im Zentrum der wissenschaftlichen Diskussion. Virtuelle Lernumgebungen wie digitale Museen bieten neue Möglichkeiten für ortsunabhängige, individuell zugängliche Bildungsangebote, erfordern jedoch auch eine differenzierte Betrachtung hinsichtlich Nutzerakzeptanz, kognitiver Wirksamkeit und technischer Umsetzung. Evaluationsmethoden wie Logfile-Analysen und nutzerbezogene Erhebungen liefern Erkenntnisse über die Effektivität solcher Angebote und bilden eine empirische Grundlage für die Weiterentwicklung virtueller Bildungsformate im schulischen und universitären Kontext.

zum Artikel

Ethik ohne Fundament? Zur Möglichkeit moralischer Orientierung im Zeichen kultureller Vielfalt

Im Spannungsfeld zwischen kulturellem Pluralismus und globaler Normensetzung stellt sich 2015 verstärkt die Frage, wie moralische Orientierung gelingen kann, ohne sich auf absolute Wahrheitsansprüche zu stützen. In vielen gesellschaftlichen Kontexten prallen universelle Wertevorstellungen auf kulturelle Besonderheiten – etwa in der internationalen Politik, in Menschenrechtsdebatten oder in der Entwicklungszusammenarbeit. Statt sich auf starre Positionen festzulegen, entwickelt Klaus Behnam Shad in „Probleme und Möglichkeiten einer universellen Ethik“ ein dialogisches Modell, das Verständigung ermöglicht, ohne Differenz zu nivellieren.

zum Artikel

Führung im Übergang: Management zwischen gesellschaftlichem Wandel und struktureller Neuorientierung

Im Jahr 2014 verändern sich die Rahmenbedingungen für Führung grundlegend. Unternehmen stehen unter wachsendem Druck, gesellschaftliche Erwartungen an Gleichstellung, Teilhabe und Transparenz ernst zu nehmen. Gleichzeitig führen Globalisierung, Digitalisierung und politische Regulierungen zu neuen Anforderungen an Steuerung, Kommunikation und Entscheidungsfähigkeit. Klassische Managementmodelle stoßen dabei zunehmend an ihre Grenzen. Gefordert ist ein Führungsverständnis, das Reflexionsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und die Gestaltung offener Lernprozesse miteinander verbindet. Vor diesem Hintergrund bietet FM 01 – Management Einführung von Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Wehrlin einen fundierten Zugang zur Managementlehre in Zeiten des Wandels.

zum Artikel

Untersuchungen zum Wigalois Wirnts von Grafenberg SIEVERSMEDIEN 352

Untersuchungen zum ‚Wigalois‘ Wirnts von Grafenberg

Genealogische Strukturen und familiäre Zugehörigkeit spielen in der mittelalterlichen Literatur eine zentrale Rolle für die Konstruktion von Identität und narrativer Kohärenz. Der Artusroman Wigalois thematisiert die Generationenfolge nicht nur als biologischen Übergang von Vater zu Sohn, sondern als erzählerisches Ordnungsprinzip, das gesellschaftliche Integration, Heldenwerdung und dynastische Legitimation miteinander verknüpft. Insbesondere das Motiv der Vaterlosigkeit des Protagonisten eröffnet Spielräume für individuelle Selbstbehauptung innerhalb eines kollektiven Wertekanons. Die Analyse narrativer Strukturen in Verbindung mit sozialen Beziehungsmustern ermöglicht ein vertieftes Verständnis davon, wie mittelalterliche Texte genealogische Kontinuität, soziale Rollenbilder und ideologische Ordnungen literarisch verhandeln.

zum Artikel

Was fur Zeiten was fur Sitten Die Kirche und ihr Eheverstandnis SIEVERSMEDIEN 845

Was für Zeiten, was für Sitten! – Die Kirche und ihr Eheverständnis

Die Ehe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Religionen war im mittelalterlichen Europa nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein kirchenrechtliches Konfliktfeld. Insbesondere die katholische Kirche etablierte früh verbindliche Normen, die religiöse Homogenität zur Voraussetzung für eine gültige Eheschließung machten. Das sogenannte Ehehindernis der Religionsverschiedenheit spiegelte sich nicht nur in juristischen Texten, sondern auch in literarischen Werken der Zeit wider. Dichtungen wie Parzival und Willehalm verhandeln in symbolischer und narrativer Form die Spannungen zwischen religiöser Zugehörigkeit, sozialer Ordnung und individueller Bindung. Die Analyse solcher Texte erlaubt Einblicke in mittelalterliche Vorstellungen von Ehe, Bekehrung und sozialer Integration sowie in die Wechselwirkung zwischen kirchlicher Normsetzung und literarischer Verarbeitung.

zum Artikel