Englisch, Gender-Deutsch oder Maschinen-Code – Brauchen wir eine neue Rechtssprache? (Kopie)
Die Sprache ist das zentrale Medium des Rechts – sie prägt Gesetze, Urteile und juristische Argumentation. Der Aufsatzwettbewerb 2023 widmet sich der Frage, wie sich die Rechtssprache angesichts gesellschaftlicher, digitaler und internationaler Entwicklungen verändert. Diskutiert werden Verständlichkeit, Gendergerechtigkeit, der Einfluss des Englischen sowie die Rolle maschinenlesbarer Sprache. Welche Sprache braucht das Recht – heute und in Zukunft?
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Die deutsche Rechtssprache steht gegenwärtig unter einem zunehmenden gesellschaftlichen und technologischen Anpassungsdruck. In einem sich wandelnden sprachlichen Umfeld – geprägt durch Globalisierung, digitale Transformation und gesellschaftliche Diversitätsdebatten – wird verstärkt diskutiert, ob und wie sich die juristische Sprache verändern muss. Im Zentrum dieser Debatte stehen Fragen nach Verständlichkeit, Inklusion, Internationalisierung sowie technischer Umsetzbarkeit normativer Inhalte.
Die zunehmende Verwendung von Anglizismen im juristischen Diskurs, etwa im Zusammenhang mit internationalen Verträgen, Compliance-Regeln oder technologischen Entwicklungen wie Smart Contracts, wirft die Frage nach der langfristigen Rolle der deutschen Sprache im Recht auf. Gleichzeitig gewinnt die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache an Bedeutung. Während ihre Befürworter die Notwendigkeit einer inklusiven Ansprache betonen, sehen Kritiker die Gefahr der Unschärfe juristischer Formulierungen. Die Balance zwischen sprachlicher Präzision und gesellschaftlicher Repräsentation bleibt umstritten.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Digitalisierung juristischer Kommunikation: Mit dem Aufkommen von KI-Systemen, automatisierter Rechtsanwendung und algorithmischen Entscheidungshilfen rückt die Idee maschinenlesbarer Normen in den Fokus. Die technische Übersetzung rechtlicher Inhalte, etwa in Programmiersprachen wie Solidity für Blockchain-Anwendungen, eröffnet neue Möglichkeiten, wirft aber auch grundsätzliche Fragen zur Normklarheit, zur Haftung und zur rechtsstaatlichen Kontrolle auf.
Diese Entwicklungen berühren nicht nur linguistische, sondern auch verfassungsrechtliche, bildungspolitische und ethische Fragen. So steht die juristische Fachsprache vor dem Dilemma, einerseits die notwendige Abstraktion und Systematik zu bewahren, andererseits den Zugang zum Recht für Laien nicht zu erschweren. Die Diskussion über eine „neue“ Rechtssprache ist daher auch eine Debatte über Demokratie, Teilhabe und Transparenz.
Der studentische Aufsatzwettbewerb der Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft hat 2023 mit dem Thema „Englisch, Gender-Deutsch oder Maschinen-Code – brauchen wir eine neue Rechtssprache?“ einen vielschichtigen Diskurs angestoßen, der exemplarisch die Schnittstelle von Recht, Sprache und Gesellschaft beleuchtet.
Auflage | 1 |
---|---|
EAN | 9783863766412 |
E-ISBN | 978-3-86376-641-2 |
Titel | Englisch, Gender-Deutsch oder Maschinen-Code |
Untertitel | Brauchen wir eine neue Rechtssprache? |
Autor | Dr. Katharina Weidl, Dr. Martin Meier, Johannes Forck, Karl Eduard Riesenhuber, Lea Schirmer, Max Müller, Valeria Werner |
Reihe | Schriftenreihe der Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft |
Band | 13 |
Herausgeber | |
Gutachter | |
Erscheinungsdatum | 31.05.2023 |
Erscheinungsjahr | 2023 |
Verlag | |
Ausgabeart | |
Sprache | deutsch |
Seiten | 222 |
Medium | E-Book |
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