ISBN 978-3-86376-143-1

Die Bilderberg-Gruppe

Wissen über die Macht gesellschaftlicher Eliten
Optimedien, 3. Auflage 2016, 325 Seiten
ISBN 978-3-86376-143-1 | Auch verfügbar als E-Book

Die Bilderberg-Gruppe versammelt seit 1954 jährlich einflussreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Militär, Medien und Wissenschaft zu vertraulichen Gesprächen über globale Entwicklungen. Aufgrund der nicht-öffentlichen Struktur der Treffen steht die Gruppe häufig im Fokus spekulativer Deutungen, während sie in der wissenschaftlichen und medialen Analyse bislang nur begrenzt behandelt wurde. Der vorliegende Beitrag untersucht die unterschiedlichen Wissens- und Deutungsmuster über die Bilderberg-Gruppe in journalistischen, politischen, verschwörungstheoretischen und wissenschaftlichen Diskursen.

Ursprünglicher Preis war: 69,90 €Aktueller Preis ist: 29,90 €.

Die Bilderberg-Gruppe gilt seit 1954 als eines der einflussreichsten, zugleich aber am meisten missverstandenen Netzwerke der transatlantischen Eliten. In „Die Bilderberg-Gruppe. Wissen über die Macht gesellschaftlicher Eliten“ rekonstruiert der Soziologe Björn Wendt, wie rund um die inoffiziellen Jahrestreffen Wissen entsteht: in Medienberichten, politischen Debatten, wissenschaftlichen Analysen – und in verschwörungstheoretischen Narrativen. Statt Mythen zu bedienen, ordnet das Buch Befunde aus Forschung und Öffentlichkeit systematisch, zeigt, was belegt ist (Teilnehmerlisten, Themenrahmen, historische Entwicklung) und wo Deutungslücken bleiben. Wendt verbindet eine historische Skizze der Konferenzen mit einer diskursanalytischen Perspektive auf Macht, Einfluss und Intransparenz, sodass ein nüchternes Bild eines real existierenden, aber nicht protokollierten Kommunikationsraums entsteht.

  • Investigative Reportagen liefern punktuelle Einblicke und dokumentieren bekannte Teilnehmerkreise sowie Themenrahmen.
  • Politische Stellungnahmen behaupten Einfluss oder bestreiten ihn – und spiegeln damit die Konflikte um Transparenz und Legitimität.
  • Wissenschaftliche Analysen fassen Elitenkommunikation in soziologische Kategorien und trennen belastbare Befunde von Spekulation.
  • Populäre Deutungen und Verschwörungsnarrative reduzieren Komplexität auf einfache Erzählmuster und prägen öffentliche Wahrnehmung.

Diese Vielstimmigkeit wird nicht geglättet, sondern produktiv gemacht: Wendt zeigt, wie Themen gesetzt, Netzwerke gepflegt und Deutungsmacht ausgehandelt werden – ohne den Schritt zur Behauptung geheimer Beschlüsse zu vollziehen. So entsteht eine sachliche Zwischenbilanz über Funktion und Grenzen solcher Treffen in liberalen Demokratien, die die Frage nach Transparenz, Rechenschaft und informeller Einflussnahme in den Mittelpunkt rückt.

Besondere Stärke des Buches ist die Verbindung von Überblick und Tiefenschärfe. Eine konzise historische Einordnung der Bilderberg-Treffen, Hinweise auf bekannte Teilnehmerkreise und Schwerpunktthemen sowie eine dokumentierende Chronologie strukturieren den Gegenstand, während das analytische Kernstück zeigt, wie „Wissen über Bilderberg“ überhaupt produziert wird – und weshalb sich aus knappen, teils bewusst vertraulichen Informationslagen so unterschiedliche Narrative speisen. Der Stil bleibt durchgängig sachlich und gut lesbar; das Werk eignet sich damit sowohl für politikwissenschaftlich und soziologisch Interessierte als auch für Leserinnen und Leser, die jenseits von Schlagworten ein belastbares Orientierungsangebot suchen.

Wendt präsentiert die Bilderberg-Gruppe weder als geheime Weltregierung noch als belanglose Gesprächsrunde. Stattdessen macht er sichtbar, worin ihre reale Bedeutung liegt: in der Herstellung eines exklusiven Kommunikationsraums, in dem Eliten Perspektiven austauschen, Kontakte verdichten und Problemdeutungen prägen. Wer verstehen will, wie informelle Arenen politischer Meinungsbildung funktionieren – und wo die Linie zwischen legitimer Elitenkommunikation und demokratiepolitischer Zumutung verläuft –, findet hier eine fundierte, quellennah argumentierende Darstellung, die ohne Alarmismus auskommt und dennoch kritische Fragen stellt.

Auflage

3

EAN

9783863761431

ISBN

978-3-86376-143-1

Titel

Die Bilderberg-Gruppe

Untertitel

Wissen über die Macht gesellschaftlicher Eliten

Autor

Erscheinungsdatum

19.10.2016

Erscheinungsjahr

2016

Verlag

Ort

Göttingen

Ausgabeart

Softcover

Sprache

deutsch

Seiten

325

Medium Buch
Hinweis

3. überarb. und erw. Auflage

Produkttyp

Fachbuch

Besonderheit

Preisentbunden

Herstellerinformationen

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Pressemitteilung
(von Alexander Mostafa - OPTIMUS Redaktion)

„Tatsache ist, dass die Teilnehmerliste veröffentlicht wird. Tatsache ist, dass die Diskussionsthemen veröffentlicht werden. Tatsache ist, dass jeder Teilnehmer erzählen kann, was er möchte.“ So äußerte sich Rudolf Scholten, Mitglied des Lenkungsausschusses der Bilderberg-Gruppe, im österreichischen Fernsehen zur 63. Bilderberg-Konferenz, die dieses Jahr vom 11. bis zum 14. Juni im österreichischen Telfs-Buchen im Hotel Interalpen tagte. Tatsache ist zudem, so könnte man Scholten ergänzen, dass dem Aufruf der Organisatoren der Bilderberg-Konferenz wieder zahlreiche Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft, Militär und Medien folgten, etwa Ursula von der Leyen (Bundesverteidigungsministerin), Paul Achleitner (Deutsche Bank), Thomas Enders (Airbus), Robert Zoellick und Peter Sutherland (beide Goldman Sachs), Eric Schmidt (Google), Jens Stoltenberg (NATO Generalsekretär) und viele weitere Machteliten des transatlantischen Raumes.

Tatsache ist ferner und vor allem, dass über die Inhalte der Diskussionssitzungen auch in diesem Jahr nichts nach außen drang. So standen zwar u.a. die Themen Griechenland, Russland, Terrorismus, Mittlerer Osten, Europa, Cybersicherheit, chemische Waffen sowie die US-Wahlen im Fokus der Diskussionssitzungen, was dort aber genau besprochen wurde, das blieb - wie die Jahre und Jahrzehnte zuvor - erneut im Dunkeln. Das mediale Echo auf die Bilderberg-Konferenzen war dieses Jahr dennoch so groß wie nie zuvor. Es formierte sich sogar eine Alternativkonferenz, die nur wenige Kilometer vom Konferenzort entfernt ein alternatives, für jeden Interessierten offenes, Veranstaltungsprogramm in Innsbruck organisierte. Die „Bilderbergproteste 2015“ forcierten hierdurch nicht nur breitenwirksam die Kritik an der öffentlichen Finanzierung des immensen Sicherheitsaufgebots für die als privat deklarierte Tagung, sondern trugen auf diese Weise auch zur Schaffung eines kritischen zivilgesellschaftlichen Diskurses über elitäre Netzwerke und ihre Ideologien bei.

Ebenfalls vor Ort war der Soziologe Björn Wendt, um anlässlich der Proteste zum Thema „Bilderberg – Was wissen wir?“ zu referieren. Mit seiner Studie „Die Bilderberg-Gruppe. Wissen über die Macht gesellschaftlicher Eliten“ leistet er einen wichtigen Grundstein zur sachlichen Diskussion der Bilderberg-Konferenzen in der Wissenschaft und avancierte damit zu einem Vorreiter der bisher unterentwickelten Bilderberg-Forschung sowie einem gefragten/zitierten Experten bei der medialen Aufbereitung der Thematik (u.a. ORF, Telepolis a, Telepolis b, ZDF, Deutsche Welle, die Welt, N24, Tageblatt, Neues Deutschland). Nachdem die Erstauflage bereits vergriffen ist, erscheint im Optimus Verlag inzwischen die zweite, korrigierte und erweiterte Auflage des Buches sowie das dazu passende E-Book. Die um über dreißig Seiten angewachsene Studie wurde um eine Chronologie der Bilderberg-Konferenzen und ein Nachwort erweitert, das die Untersuchung mit wertvollen Informationen zu aktuellen Entwicklungen sowie Möglichkeiten der künftigen Forschung abrundet. Insgesamt liefert Wendt somit eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung, die es durch einen verständlichen Sprachstil auch politisch interessierten Lesern ohne wissenschaftliche Vorkenntnisse ermöglicht, sich ein differenziertes Gesamtbild der Bilderberg-Gruppe zu erschließen.